Der Begriff Phytotherapie stammt aus dem Griechischen und setzt sich zusammen aus phy-ton=Pflanze und therapeia= Pflege.
Zum ersten Mal verwendete der französische Arzt Henri Leclerc (1870-1955) diesen Begriff. Schon in der Antike und im Mittelalter wurden die Wirkstoffe der Pflanzen erfolgreich eingesetzt. Bereits Hippokrates, Paracelsus oder Hildegard von Bingen und Pfarrer Kneipp wussten um ihre Effekte. Erst im 19. Jahrhundert ist es dann gelungen, die Wirkstoffe aus den Pflanzen aufzureinigen, um sie in
reiner Form zu verwenden.
„Gegen alles ist ein Kraut gewachsen“ –diese alte Binsenweisheit kommt nicht von ungefähr. Kräuter und Gewürze nehmen im Bereich der Naturheilkunde einen immer größeren Platz ein. Die Phytotherapie oder Pflanzenheilkunde ist eine der ältesten medizinischen Verfahren. Ihr liegt kein eigenes Heilsystem zugrunde, wie in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) oder der Homöopathie. Sie basiert auf aktuellen Erkenntnissen der Medizin. In der Phytotherapie kommen Pflanzen, Pflanzenteile wie Blätter, Rinde, Wurzeln, Samen oder deren
Zubereitungen (z. B. Extrakte) als Heilmittel zur Anwendung.
Besonderheiten bei der Anwendung von Heilpflanzen bei Katzen
Katzen haben eine eingeschränkte Fähigkeit zur Glucuronidierung. Katzen können viele Wirkstoffe nicht so schnell abbauen wie andere Säugetiere, was an einem Mangel des Enzyms Uridine Diphosphate Glucuronosyltransferase (UDP-GT) liegt.
Stoffwechselprodukte können in der Leber nur eingeschränkt an Glucuronsäure gebunden und aus dem Körper abtransportiert werden. Aus diesem Grund gestaltet sich die Anwendung von Heilpflanzen bei Katzen etwas schwieriger. Ob eine Heilpflanze für Katzen geeignet ist oder bei der Anwendung gefährlich werden kann, ist stark Wirkstoff abhängig. Um eine Wirkung zu erzielen, ist oft schon ein sehr geringer Wirkstoff spiegel ausreichend. Das heißt im Umkehrschluss, dass zu große Mengen bei der Katze toxisch werden können („Die Dosis macht das Gift.“). Katzen sind strikte Carnivoren; sie können Pflanzen zwar grundsätzlich verdauen, allerdings besitzen sie eine geringe Amylaseaktivität, die daher wenig effektiv ist. Da Heilpflanzen in der Regel nicht nur einen Wirkstoff beinhalten, weiß man nicht immer genau, was tat-sächlich genutzt werden kann.
Pflanzen können folgende Inhaltstoffe enthalten:
- Ätherische Öle(z. B. Thymian, Pfefferminze),
- Bitterstoffe(z. B. Tausendgüldenkraut, Löwenzahn, Teufelskralle),
- Flavonoide(z.B. Ringelblume, Goldrute, Johanniskraut),
- Gerbstoffe(z. B. Heidelbeeren, Eichenrinde, Blutwurz),
- Alkaloide(z. B. Huflattich, Beinwell, Pestwurz),
- Scharfstoffe(z. B. Ingwer, Meerrettich, Kapuzinerkesse),
- Anthranoide(z. B. Sennesblätter, Aloe Vera),
- Cumarine(z. B. Kamille, Waldmeister),
- Glykoside(z. B. Lein (Samen), Holunder),
- Saponine(z. B. Goldrute, Gänseblümchen) und
- Schleimstoffe(z. B. Slippery Elm Bark, Eibisch, Malve, Flohsamen).


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